Elastan

Elastan ist eine chemische Faser, welche sich durch eine sehr hohe Elastizität auszeichnet. Die Fasern werden als Filamentgarne gesponnen. Die daraus entstehenden Textilien zeichnen sich durch eine äußerst hohe Dehnbarkeit aus. Elastan besteht zu mindestens 85 % aus Polyurethan, einem Kunststoff. Es ähnelt in seiner Beschaffenheit Gummi, hat jedoch eine höhere Festigkeit und Belastbarkeit. Bereits 1959 wurden die Fasern im amerikanischen Markt eingeführt. Produziert wurden sie vom amerikanischen Chemiekonzern DuPont. Spandex, Lycra und Stretch sind andere Bezeichnungen, unter denen Elastan ebenfalls bekannt ist.

Elastanhaltige Fasern werden primär bei Kleidungsstücken genutzt, welche elastisch und passgenau sein sollen, wie beispielsweise:

  • Sportlerbekleidung
  • Socken, Strümpfe und Strumpfhosen
  • Bade- und Wassersportbekleidung
  • Miederwaren und Catsuits
  • Arbeitsbekleidung
  • Spannbettlaken

Um einen höheren Tragekomfort zu erreichen, werden sie jedoch immer mit anderen Fasertypen vermischt, wie zum Beispiel Polyamid oder Polyester.

Welche Eigenschaften besitzt Elastan?

Elastan besitzt eine Dichte von etwa 1,1 bis 1,3 g/cm³. Aufgrund der hohen Höchstzugkraftdehnung können die Fasern selbst nach einer Verlängerung um das bis zu Dreifache in ihre Ausgangslänge zurückgehen. Elastan zeichnet sich durch eine mäßige Scheuer- und Abriebfestigkeit aus. Pilling ist nicht vorhanden, sodass die Fasern nicht fusseln. Sie haben eine leichte, weiche und glatte Beschaffenheit und sind hitzebeständig bis 120 °C. Feuchtigkeit nimmt Elastan nahezu gar nicht auf. Eine statische Aufladung findet bei diesen Fasern nicht statt, sodass sie auch für ESD-Bekleidung genutzt werden können.

Vor- und Nachteile von Elastan

Der größte Vorteil von Elastan ist die, der Name sagt es bereits, hohe Elastizität. Selbst wenn die Ursprungslänge mehrfach gedehnt wurde, kann es in seine Ausgangslänge zurückkehren. Dies wird durch die sehr ausgeprägte Reißfestigkeit und Formbeständigkeit ermöglicht. Zudem sind Textilien aus Elastan knitterfrei und müssen demzufolge nicht gebügelt werden. Dadurch, dass es sich gut einfärben lässt, kann es vielfältig verwendet werden. Ein hoher Tragekomfort wird durch die Weichheit, Leichtigkeit und Feinheit des Stoffes garantiert. Durch die Glattheit wird auch Pilling verhindert, sodass die Fasern nicht fusseln. Aufgrund der geringen Feuchtigkeitsaufnahme saugt sich das Material nicht mit Nässe voll und bleibt stets trocken.

Während die positiven Aspekte von Elastan überwiegen, gibt es dennoch einige Nachteile. Ist der Elastananteil in Textilien zu hoch, können Bekleidungsstücke schnell außer Form geraten und haben einen schlechten Tragekomfort. Dies resultiert daraus, dass die Atmungsaktivität schlechter wird, umso höher der Anteil an Elastan ist. Die Kleidungsstücke können beim Schwitzen regelrecht am Körper kleben bleiben, was für Unbehagen beim Träger sorgt.

Qualitative Merkmale von Elastan

Textilien aus Elastan sollten möglichst natürlich und frei von Schadstoffen hergestellt werden, da dies Reizungen der Haut zur Folge haben kann. Wie bereits erwähnt, muss des Weiteren auf ein gutes Stoffgemisch geachtet werden, um einen hohen Tragekomfort zu erreichen.

Wie wird Elastan hergestellt?

Elastan besteht primär und größtenteils aus Polyurethan. Diese Partikel werden nach dem Diisocyanat-Polyadditionsverfahren aus Butylenglycol und Hexamethylendiisocyanat gebildet. Je nach Aufbau und Beschaffenheit der Kunststoffmoleküle verändern sich die chemischen und physischen Eigenschaften. Im Fall von Elastan wird dadurch die hohe Dehnbarkeit erreicht. Bei der Herstellung von Textilien aus Elastan muss darauf geachtet werden, dass nicht nur reines Elastan verwendet wird, sondern andere Stoffe beigemengt werden. Elastan verträgt sich mit allen anderen Stoffarten, seien es künstliche, wie Polyester oder Polyamid, oder natürliche, wie Baumwolle oder Leinen. Der Elastananteil in Bekleidungsstücken beläuft sich meist auf unter zehn bis zwanzig Prozent.

Wie pflegt und wäscht man Textilien mit Elastan richtig?

Die empfohlene Waschtemperatur beträgt 40 °C. Ausnahmsweise kann man Textilien mit Elastan auch bei 60 °C waschen. Auf Weichspüler sollte, wie bei nahezu allen Bekleidungsstücken, verzichtet werden. Sanfte und natürliche Waschmittel sorgen für eine geringere Schadstoffbelastung beim Tragenden und sind aggressiven Reinigern zu bevorzugen. Elastanhaltige Textilien sind in der Regel sehr pflegeleicht und müssen aufgrund der positiven Eigenschaften der Kunstfaser nicht gebügelt werden. Die Bekleidungsstücke sollten stets luftgetrocknet werden. Der Trockner ist tabu.