Waschsymbole

Spannbettlaken und Textilien aller Art bestehen aus verschiedenen Geweben. Sie reagieren auf mechanische und chemische Belastungen sehr unterschiedlich. Um die Pflege, das Sauberhalten und Waschen ohne Beschädigung zu ermöglichen, gibt es Waschsymbole. Eine Vereinheitlichung über Ländergrenzen hinweg ermöglicht das Verstehen unabhängig von Sprachen. Die meisten Piktogramme und Symbole sind intuitiv erfassbar und einige fast selbsterklärend.

Fünf Gruppen bilden die für den Nutzer relevanten Kategorie. Vier davon sind besonders auf den Privatgebrauch im Haushalt ausgerichtet. Die fünfte Gruppe gibt den professionellen Reinigern die erforderlichen Hinweise. In den meisten Fällen sind die Schildchen als kleine Fähnchen eingenäht. In Kleidungsstücken platzieren sie die Hersteller bevorzugt an eine innere Seitennaht. An Oberteilen finden sich die Hinweise oft auch an der Naht an der Nackenkante. Die Symbole erklären das richtige Vorgehen beim Waschen und schleudern, beim Bleichen, beim Trocknen und beim Bügeln. Dazu kommen gegebenenfalls die Symbole für die professionelle chemische Reinigung.

Textilkennzeichnungsgesetz

Textilien üben einen Einfluss auf die Gesundheit von Menschen aus. Kleidung, Sitzbezüge und Pflegetextilien wie Handtücher und Waschlappen treten direkt mit der Haut in Kontakt. Aus diesem Grund gehen die gesetzlichen über rein warenwirtschaftliche Reglungen hinaus. Im Textilkennzeichnungsgesetz (TextilKennzG) müssen die enthaltenen Faserarten in prozentualen Werten absteigend angegeben werden. Markennamen dürfen nicht verwendet werden.

Die Waschsymbole beziehungsweise Hinweise zur Pflege sind nicht gesetzlich vorgeschrieben. Da die Schildchen mit der Faserartangabe obligatorisch eingenäht werden müssen, liefern fast alle Hersteller die Symbole mit. Wenn sie diese angeben, unterwerfen sie sich der Regelung eines Abkommens von 1958, das heute von der Organisation Ginetex lizensiert wird. Dabei folgen die Symbole der internationalen Norm ISO 3758:2012, die wiederum Grundlage der europäischen und deutschen Norm DIN EN ISO 3758:2013-12 bildet.

Ausnahmen bilden japanische, südkoreanische und US-amerikanische Produktpflegehinweise. Die Reihenfolge der Pflege- und Waschsymbole ist verbindlich auf Waschen, Bleichen, Trocknen, Bügeln und professionelle Reinigung festgelegt.

Schleudern und nicht Schleudern

Beim Schleudern entstehen für textile Gewebe die extremsten mechanischen Belastungen. Die leistungsstärksten Waschmaschinen schaffen 1600 Umdrehungen pro Minute. Beschädigungen von Fasern und Geweben treten bereits ab etwa 800 Umdrehungen pro Minute auf. Der symbolische Hinweis auf die Rotationsverträglichkeit befindet sich unter dem stilisierten Waschzuber beziehungsweise der Waschwanne.

  • Ohne Querbalken unter dem Symbol kann der Stoff ohne Einschränkung mittels Schleudern vom Wasser befreit werden.
  • Ein Querbalken signalisiert eingeschränkte, schonende Schleuderfähigkeit. Praktisch bedeutet das eine Umdrehungszahl von höchstens 800, besser 600 oder, wie bei manchen Waschmaschinen einstellbar, noch niedriger.
  • Ein mit einem X-fömigen Kreuz durchgestrichener Waschzuber bezieht sich auf Waschen und Schleudern. Beides beschädigt das Textil.

Weichspüler und Waschmittel

Durch das Raster der Kennzeichnung ist bisher der Weichspüler gefallen. In den genormten Regeln findet der Waschzusatz keine Erwähnung. Er kann durch seine chemische Beschaffenheit und Inhaltsstoffe textile Gewebe beschädigen. Um die Verträglichkeit als Anwender abzuschätzen, hilft der Blick auf die Klassifizierungen der anderen Symbole. Alle Einschränkungen, die auf Empfindlichkeit und Sensibilität der Fasern hindeuten, können auch den Einsatz von Weichspüler betreffen.

Je „strenger“ die Vorgaben sind, desto wahrscheinlicher würde Weichspüler ausgeschlossen werden. Textilien, die nicht geschleudert, nicht gebleicht und nicht chemisch gereinigt und nur bei maximal dreißig Grad gewaschen werden dürfen, vertragen in der Mehrzahl Weichspüler nicht gut. Einzelne Hersteller weisen auf den Verzicht mit einem ausformulierten schriftlichen Hinweis hin. Das kann aber oft auf Englisch oder in einer Fremdsprache, die aus dem Herstellerland herrührt, sein.

Wenige Bekleidungsproduzenten haben eigene Symbole für den Weichspüler entwickelt. Im fast allen Fällen handelt es sich um eine stilisierte Blume oder Blüte, die durchgestrichen ist oder nicht. Im Zweifelsfall können Waschparfums benutzt werden, wenn es um in erster Linie um den Geruch der Wäsche geht.

Waschsymbole

Waschsymbole für den Privathaushalt

Die ersten vier Symbole gehören den Kategorien Waschen, Bleichen, Trocknen und Bügeln an. Damit bilden sie grob den Lauf eines Textilgewebes ab, der beim Reinigungsvorgang anfällt. Während Waschen, Trocknen und Bügeln direktes Pflegeverhalten beschreiben, muss beim Bleichen auch indirekt „gelesen“ werden. Die meisten Vollwaschmittel enthalten Bleichmittel auf Sauerstoffbasis. Wenn das Bleichen unterbleiben soll, ist ein entsprechend von Bleiche freies Waschmittel erforderlich. Die Symbolreihe für den privaten Haushalt signalisiert auf einen Blick, ob und wie das Gewebe gewaschen werden darf, wie es getrocknet und wie es gebügelt werden kann. Höhe der Temperatur und Intensität der mechanischen Belastungen sind die bestimmenden Parameter.

Waschsymbole für die professionelle Reinigung

In der professionellen Reinigung werden Chemikalien mit Wasser oder anstelle von Wasser eingesetzt. Generell wird bei ausgewiesener Tauglichkeit für eine chemische Reinigung die Dosierung und Verträglichkeit der anwendbaren Reinigungssubstanzen beschrieben. Es gibt einige Textilien, die fast ausschließlich chemische Reinigung vertragen. Typische Beispiele sind Oberbekleidungen wie Jacken und Mäntel oder schwere Gardinenstoffe. Bei der professionellen Reinigung mit Wasser spielen Reinigungsbetriebe ihren technologischen Vorteil aus. Professionelle Waschmaschinen mit spezifischen Eigenschaften und Leistungen, die private Haushaltsgeräte nicht mitbringen, erzielen bessere Waschergebnisse. Hinzu kommt das Verwenden von wirksameren Wasserzusätzen wie bei einer Waschlauge. Die Waschsymbole können auch bei Konflikten, Regressforderungen und Schadensregulierungen eine entscheidende Rolle spielen.

Übersicht der Wäschezeichen

Waschen und Schleudern

Um den stilisierten Waschzuber, auch als Waschwanne oder Waschbottich bezeichnet, sind alle relevanten Waschinformationen angegeben. Mit einem x-förmigen Kreuz durchgestrichen ist das Waschen ausgeschlossen. Im offenen und damit Erlaubnis verkündenden Waschzuber sind in der Innenseite, dem Wasser, zwei Angaben möglich. Eine von oben eintauchende Hand weist darauf hin, das Textil nur mit Hand und nicht in der Waschmaschine zu waschen. Für alle Maschinenwäschen geben zweistellige Zahlen Maximaltemperaturen für den Waschgang an. Die Standardwerte umfassen dreißig, vierzig, sechzig und 95 Grad Celsius. Die Schleuderfähigkeit wird nicht explizit ausgewiesen. Sie kann aus Querbalken abgelesen werden, die unter dem Waschzuberboden platziert sind. Kein Balken schränkt das Schleudern und Waschen nicht ein. Ein Querbalken zeigt einen Schonbedarf auf. Ein Schonwaschgang und Schleudern bei niedriger Umdrehung (maximal 800 Umdrehungen pro Minute) sind notwendig. Zwei Querbalken zeigen hohe Sensibilität des textilen Gewebes auf, das ausschließlich im Fein- oder Wollwaschgang gewaschen werden sollte. Schleudern bekommt dieser Klassifizierung überhaupt nicht. Querbalken beschränken sich fast nur auf die zwei niedrigsten Waschtemperaturen.

Bleichen

Das Symbol für Bleichen erweckt den Anschein, aus vergangener Zeit zu stammen, als das Anwenden von Bleichmitteln verbreitet war. Auf Chlorbleiche trifft das nahezu vollständig zu, weswegen das dreieckige Symbol mit dem Buchstabenkürzel Cl in der Mitte fast nicht mehr auftritt. Ein leeres gleichseitiges Dreieck gibt den Bleichhinweis. Mit x-förmigen Kreuz belegt, darf nicht gebleicht werden. Ein leeres Dreieck gibt die Resistenz gegen Bleichmittel an. Zwei diagonale nach rechts aufsteigende Striche im Dreieck begrenzen die Bleicheignung auf Sauerstoff. Das Symbol ist auch heute noch sehr wichtig, da sich in den meisten Vollwaschmitteln Bleichmittel befinden. Wenn nur ein auf Sauerstoff eingeschränktes Bleichen angegeben ist oder Bleichen ausgeschlossen wird, muss das Waschmittel entsprechend geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden.

Trockner, Trocknen in der Trommel, Trommeltrocknen

Der Trockner stellt sich leicht verständlich als Quadrat mit innen liegendem Kreis dar. Auch hier schließt das x-förmige Kreuz die Eignung des textilen Gewebes aus. Ohne Kreuz enthält das Symbol im Kreis ein, oder nebeneinanderliegend, zwei oder drei Punkte. Ein Punkt steht für niedrige Temperatur, die den Inhalt schont. Elastische Stoffe und Mischgewebe sind typische Wäschestücke für diese Klassifizierung. Zwei Punkte kennzeichnen die Eignung für mittlere Trocknungstemperaturen. Bettwäsche aus Baumwolle, Frottee oder synthetischen Fasern und Mischungen daraus sind die typischen Kandidaten dieser Klasse. Mit drei Punkten werden unempfindliche und widerstandsfähige Gewebe ausgezeichnet. Sie vertragen die maschinell geliefert Höchsttemperatur. Das Symbol mit drei Punkten findet sich relativ selten, da die meisten Hersteller uneingeschränkte Trocknereignung durch einen leeren Kreis anzeigen. Manche Etiketten enthalten nicht genormte zusätzliche Angaben zu den Kriterien Bügel- oder Schranktrocken.

Lufttrocknen, Trocknen im Freien, Wäscheleine

Trocknen ohne Gerät stellen die Waschsymbole als Quadrat ohne innen liegenden Kreis dar. Linien und Balken im Quadrat geben Aufschluss über die ideale Trocknung an der Luft. Ein leeres Quadrat entspricht der Bedeutung des durchgestrichenen Trocknersymbols, die Wäsche nicht maschinell zu trocknen. Für eine Wäscheleine verläuft eine halbrund geschwungene Linie zwischen den beiden oberen Ecken im Quadrat. Zwei seitlich diagonal verlaufende gerade Linien stilisieren Schatten. Auch wenn diese spezifische Auszeichnung fehlt, ist es bei allen Trockenvorgängen im Freien vorteilhaft, pralle Sonnenlicht zu meiden. Neben dem Ausbleichen altern die Gewebefasern schneller. Ein mittiger senkrechter Balken im Quadrat weit auf das hängende Trocknen hin. Es kann durch eine diagonale Linie an einer oberen Quadratecke ergänzt sein, um wiederum Schatten auszudrücken. Das gleiche Symbolpaar gibt es mit einem mittig waagerecht verlaufenden Balken, der liegendes Trocknen empfiehlt. Drei parallel verlaufende senkrechte Balken kommunizieren das nasse Aufhängen und Trocknen. Oft findet sich damit kombiniert ein bonbonähnliches Symbol, das x-förmig durchgestrichen ist. Es meint die Unverträglichkeit der Textilie gegen Auswringen.

Bügeln

Die durchgängige Systematik der Waschsymbole greifen auch die Bügelhinweise auf. Das x-förmig durchgestrichene stilisierte Bügeleisen informiert über die Unverträglichkeit des Bügelns generell für das Gewebe. Ein Bügeln ohne Einschränkung drückt sich mit einem leeren Piktogramm aus. Ein Punkt im Bügeleiseninneren beschränkt die Bügelfähigkeit auf niedrige Temperaturen und kurze Wärmebelastungen. Zwei Punkte definieren einen mittleren Temperaturbereich, drei Punkte das Bügeln bis zur möglichen Höchsttemperatur des Bügeleisens. Viele Hersteller von Bügeleisen übernehmen diese Punkteskalierung auf den Einstellungselementen am Gerät. Wenn das nicht der Fall ist, sollte mit einem Punkt nur mit der niedrigstmöglichen, mit zwei Punkten auf der nächsthöheren und ab der dritten Stufe nur mit dem Dreipunkt-Bügelsymbol gebügelt werden. Komplettiert wird die Familie der Bügelsymbole von einem Bügeleisen, an dessen Unterseite zwei kurze Linien senkrecht nach unten zeigen. Das x-förmige Kreuz darüber sagt aus, das Dampfbügeln ausgeschlossen ist.

Chemische Reinigung

Es gibt viele Gewebearten und Textilfasern, die auf Wasser und auf herkömmliche Waschmittel „allergisch“ reagieren. Abendgarderobe, Anzug, Jackett, Kostüm, Mantel und Smoking verformen sich schnell. Der Kreis als Symbol ist der Hinweisgeber für die professionellen Reinigungsbetriebe. Durchgestrichen schließt er eine chemische Reinigung aus. Leer ohne Markierung sagt er dem Reiniger, dass chemische Reinigung prinzipiell möglich ist. Wird der Kreis nicht näher spezifiziert, entscheidet die Wäscherei meist selber, welches Verfahren möglich ist. Für die Trockenreinigungsmethoden gibt es Symbole für drei Reinigungsmittel, die einsetzbar sind. Der Buchstabe A im Kreis erlaubt das Anwenden aller Substanzen, wird aber wegen der gleichen Bedeutung des leeren Kreises fast nicht mehr verwendet. Der Buchstabe F bezeichnet die Reinigungschemikalie Kohlenwasserstoff und der Buchstabe P Perchlorethylen. Wenn P angegeben ist, schließt das die Verwendung von Kohlenwasserstoff ein. Sowohl die mit F als auch die mit P gekennzeichneten Textilien greifen die aus den anderen Kategorien bekannte Symbolik der unterhalb platzierten waagerechten Balken auf. Ein Querbalken unter dem Kreis verlangt schonende Reinigung, zwei Balken das am sensibelsten mögliche Vorgehen.

Nassreinigung

Ebenfalls für den Bereich der professionellen chemischen Reinigung verwenden Hersteller drei Kreisvarianten mit dem Buchstaben W. Das W gibt den Hinweis, dass Wasser für die Textilie verträglich ist, aber professionell angewendet werden muss. Das betrifft die Geräte und Maschinen, die im professionellen Bereich deutlich differenzierte mechanische Funktionen besitzen. Auch wenn bei der Nassreinigung ohne Lösemittel gearbeitet wird, verfügen professionelle Wäschereien über Spezialwaschmittel, die dem Privathaushalt nicht zur Verfügung stehen. Der Kreis mit dem W kann ohne, mit einem oder mit zwei waagerechten Unterbalken versehen sein. Ohne ist eine normale professionelle Nassreinigung möglich, ein Balken schränkt auf schonendes Vorgehen ein und zwei Balken erwarten sehr schonende Behandlung.